Montag, Juni 18, 2007

Spendenaufruf

Es ist jetzt genau ein Jahr und ein Monat her, dass ich von meiner Leukämie-Erkrankung erfahren habe und notfallmässig ins Inselspital einrücken musste. Am 3. November 2006 erhielt ich die neuen, gespendeten Stammzellen.

Es ist nun an der Zeit, einige Dankesworte niederzuschreiben.
Danken möchte ich allen Professoren, Ärzte, Pflegepersonal, Physiotherapeuten usw, die aus medizinischer Sicht alles unternahmen um mein Überleben zu sichern und mir halfen die Lebensqualität wieder zurückzuerlangen.
Danken möchte ich aber auch meiner Freundin Bettina, meiner Familie allen Freunden und Bekannten, aber auch den vielen Unbekannten die regelmässig mein Blog verfolgt haben und viele aufmunternde Worte reingeschrieben haben. Diese Unterstützung gab mir den nötigen Halt und Zuversicht.

Last but not least bin ich meinem unbekanntem Stammzellenspender unbeschreiblich dankbar. Mit seiner uneigennützigen Stammzellenspende habe ich ein zweites Leben geschenkt bekommen. Ohne Spender würde ich mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr leben oder ein Leben lang von der Chemo abhängig. Seine gesunden Blutstammzellen sind für mich die einzige Hoffnung auf Heilung, auch wenn sie immer noch Mühe haben sich mit meinem Körper anzufreunden.
An dieser Stelle appelliere ich an alle Blogleser im Alter von 18 bis 45 Jahre sich zu überlegen ob nicht auch sie bereit wären sich typisieren zu lassen und unter Umständen irgendwo auf der Welt einem Menschen ein zweites Leben zu schenken. Nebenwirkungen für den Spender gibt es praktisch keine. Interessierte können sich auf folgenden Seiten informieren :
www.blutstammzellen.ch / www.dkms.de / www.svkmt.ch , könnt aber auch direkt den Blutspendedienst in Bern unter der Nummer 031 384 22 20 anrufen und euch für ein Aufnahmegespräch anmelden. So wird euch alles erklärt und ihr könnt immer noch dafür oder dagegen entscheiden. Selbstverständlich könnt ihr auch mich oder meine Eltern anrufen.
Keine Angst, es wird euch nur Blut abgenommen, kein Knochenmark entfernt, eine Transplantation ist jetzt nur mit Blut möglich.

Noch einige Angaben zu meinem gegenwärtigen Gesundheitszustand.
Seit rund einem Monat bin ich nun zu Hause. Einmal pro Woche muss ich zur Kontrolle ins Kantonsspital, wo ich von Prof. Betticher behandelt werde.
Die grosse Kontrolle findet monatlich im UNI-Spital in Basel statt (Prof. Gradwohl). Ich bin immer noch recht schwach und etwas unsicher auf den Beinen, aber mit Physiotherapie und Selbstdisziplin kriege ich das schon hin.
Probleme bereitet mir noch die verminderte Speichelproduktion (nur 20%) stört vorallem beim Essen und Küssen ;).
Mit unangenehmen Hautauschlägen habe ich auch immer noch zu kämpfen. Leider habe ich vorletzte Woche noch eine Gürtelrose bekommen, die jedoch, dank sehr starken Mitteln, langsam wieder unter Kontrolle ist, jedoch habe ich wegen den Mitteln auch eine Woche fast nur geschlafen.
Für die "Spezialisten" unter euch erwähne ich noch meinen gegenwärtigen täglichen Chemie-Cocktail : 3 Rapamune 1mg (Immunsuppresiva), 3 Becozym forte (Vitamine), 2 Valtrex (gegen Virale Infekte, zur Zeit der Gürtelrose 6/Tag), 2 Ursofalk (Reguliert die Galle), 1 Nexium 40 (reguliert die Verdauung), 3 Löffel Benefiber (Nahrungsfasern, regulieren die Verdauung), 3 mal die Woche eine Bactrim forte (Antibiotika) und noch eine Diflucan pro Woche (gegen Pilzerkrankungen)

Wie ihr seht hab ich X Medikamente die andere Krankheiten verhindern da ich einfach in meinem Zustand keine schwerere Krankheit überleben würde.

So jetzt habe ich wieder viel geschrieben. Ich freue mich auf das neu geschenkte
Leben und werde mich wieder melden, sobald Neues zu berichten ist.

Einen lieben Gruss an alle und spendet auch fleissig
Laurent